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Skandal um ezBtc: Wie der Gründer Millionen an Kundengeldern verspielt hat

22 Aug 2024

Moritz Pohl

Die Börsenaufsicht von British Columbia hat ihre abschließenden Ermittlungsberichte über David Smillie, den Gründer der inzwischen geschlossenen kanadischen Krypto-Börse ezBtc, veröffentlicht. Smillie wird vorgeworfen, Millionenbeträge an Kundengeldern beim Glücksspiel veruntreut zu haben. Diese Enthüllungen erinnern an den FTX-Skandal und werfen erneut Fragen zur Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit von Krypto-Börsen auf.

Skandal um ezBtc: Wie der Gründer Millionen an Kundengeldern verspielt hat

Veruntreuung von Kundengeldern

Zwischen 2016 und 2019 soll Smillie insgesamt 13 Millionen CAD (etwa 8,6 Millionen Euro) an Kundengeldern unterschlagen haben. Diese Summe entspricht 935,46 Bitcoin und 159 Ether, die von den Konten der Anleger entwendet wurden. Die gestohlenen Gelder wurden entweder auf persönliche Konten von Smillie oder direkt an Glücksspielanbieter wie CloudBet und FortuneJack überwiesen. In einigen Fällen geschah dies unmittelbar nach der Einzahlung der Kunden.

Utopische Zinsversprechen als Motiv

Das Krypto-Magazin Dailycoin spekuliert, dass Smillie möglicherweise durch das Versprechen hoher Zinsen auf Kundeneinlagen zu seinen kriminellen Handlungen verleitet wurde. ezBtc versprach eine jährliche Verzinsung von 9 %, was Fragen aufwirft, wie diese Renditen tatsächlich erwirtschaftet werden sollten. Es wird vermutet, dass Smillie entweder ursprünglich andere Investmentpläne hatte, die scheiterten, oder dass er von Anfang an beabsichtigte, die Gelder im Glücksspiel einzusetzen.

Vergleich zum FTX-Skandal

Der Fall von ezBtc weist Parallelen zum berüchtigten FTX-Skandal auf. Auch hier wurden Kundengelder durch den CEO für fragwürdige Geschäfte zweckentfremdet. Während Sam Bankman-Fried, der Gründer von FTX, die Gelder zur Finanzierung seines Hedgefonds nutzte, könnte Smillie die Mittel für seine eigene Spielsucht verwendet haben. Beide Fälle zeigen ähnliche Muster von Betrug und den Versuch, sich durch technische Probleme oder angebliche Hacks herauszureden.

Erwartetes Urteil im September

Das kanadische Gericht soll noch im September 2024 über das Strafmaß für David Smillie entscheiden. Ein Urteil wird spätestens am 24. September erwartet. Neben einer hohen Geldstrafe könnte auch ein dauerhaftes Verbot zur Teilnahme am Finanzmarkt verhängt werden. Smillie war bei der ersten Anhörung aufgrund einer nicht näher spezifizierten Krankheit nicht persönlich anwesend und wurde durch seinen Anwalt vertreten.

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